

Viele Erziehungsmethoden leiteten sich von Beobachtungen von Wölfen in Gefangenschaft ab.
Jedoch sind die sozialen Strukturen von Wölfen in Gefangenschaft nicht mit frei lebenenden zu vergleichen.
Wölfe leben als ein Familenverband zusammen, bestehend aus Elterntieren und deren Nachwuchs (Welpen und Jungtiere der letzten 1-2 Jahre). Sobald der Nachwuchs erwachsen ist, wandern sie in der Regel ab, um eine eigene Familie in einem neuen Territorium zu gründen.
Eine Bildung der Rangordnung mit Alpha- und Beta-Wölfen entsteht, wenn Wölfe in Gefangenschaft zusammenleben müssen und nicht abwandern können.
Auf Grund von Beobachtungen von Wölfen in Gefangenschaft - welcher als Urahne unserer Hunde gilt - haben sich Erziehungsmethoden für Hunde entwickelt wie z. B. der "Alpha-Wurf", bei dem der Hund auf den Rücken geworfen und so lange festgehalten wird, bis er sich unterordnet, um so dem Hund zu zeigen, dass der Mensch das Alphatier ist, da oft noch die Meinung herrscht, dass Wölfe dies tun und man auch nach diesem Muster seinen Hund richtig erziehen würde. Fakt ist, dass der Alpha-Wurf bei Wölfen nicht existiert. Diese Meinung beruht vermutlich auf Fehlinterpretationen beim Beobachten von Jungtieren, welche sich futterbettelnd und freiwillig auf den Rücken vor die Elterntiere legten.
Weiterer Fakt ist auch, dass wir Menschen niemals die Körpersprache von Hunden imitieren können. Hunde sind wahre Meister der Körpersprache, da dies - zusätzlich zum Knurren, Bellen etc. - ihr einzigstes Kommunikationsmittel ist. Für Hunde sind wir keine Hunde, sondern ein Sozialpartner auf zwei Beinen. Hunde untereinander senden Signale aus, die es dem Menschen auch oftmals schwer fallen zu sehen. Ein Hund tut nie etwas ohne Grund. Bei Fehlverhalten sollte gefragt werden, wer was dazu beigetragen hat / beiträgt, dass er tut was er tut.
Mir ist es ein persönliches Anliegen mit vielen Mythen aufzuräumen und über die Verhaltensweisen von Hunden, vor allem ihres eigenen Hundes aufzuklären, darüber zu informieren wie Hunde lernen und ihnen Wege aufzuzeigen, wie man Hunde mit positiver Verstärkung erziehen kann.
Hunde sind fühlende Lebewesen und Emotionen haben im Hundetraining eine bedeutende Rolle!