Zu Hunden hatte ich schon immer eine besondere Verbundenheit. Wann immer ich einen Hund sah, war ich hellauf begeistert. Auch unschöne Hundebegegnungen taten kein Abbruch an meiner Liebe und Begeisterung zu ihnen.
Als ich ein Kind war hatten wir eine Mischlingshündin. Ich liebte es sie um mich zu haben und war gerne mit ihr draußen. Als sie verstarb war es leider lange Zeit nicht möglich einen neuen Hund in mein Leben zu holen. Doch als es mir Ende 2011 endlich wieder möglich war, sollte es definitiv ein Hund aus dem Tierheim sein. Dort fiel mir sofort ein Schäfermischlings-Rüde auf. Er kam direkt auf mich zu. Die Harmonie passte von Anfang an und die Entscheidung war auf ihn gefallen. Ich nannte ihn „Shakur“.
„Shakur“ war ursprünglich ein Straßenhund aus Spanien. Ich beschäftigte mich somit mehr mit Hunden aus dem Tierschutz und für mich war klar, ich will diesen Hunden helfen. 6 Monate später habe ich Mischlings-Rüden „Inu“ direkt aus Spanien aufgenommen.
Der Alltag mit zwei Hunden war oft nicht leicht und ich weiß wie es ist verzweifelt zu sein, weil man nicht weiter kommt. Meine Hunde im Stich lassen und sie weggeben, war für mich nie eine Option.
Aus diesem Grund habe ich mich viel mit dem Thema Hundeverhalten auseinandergesetzt und wollte den richtigen Erziehungsweg einschlagen. Für mich war klar, das geht nur, wenn ich selbst weiß wie Hundeverhalten entsteht und welche Lösungswege es gibt, um das Verhalten zu ändern.
Daher begann ich die 2,5 jährige Hundetrainerausbildung bei der ATN AG , welche ich erfolgreich abgeschlossen habe.
Noch während der Ausbildung starb "Inu" plötzlich an einem Hirnschlag. Die Zeit danach war schwer. Dennoch entschied ich mich dazu erneut einen Straßenhund zu adoptieren. Somit kam "Sebas" - ebenfalls aus den Straßen Spanien´s - zu mir.
Hunde aus dem Tierschutz benötigen oft auf Grund ihrer schlechten Erfahrungen besondere Aufmerksamkeit.
Mit viel Arbeit, Vertrauen und Geduld sind wir alle stets zu einem tollen Team gewachsen.
Ich habe bis jetzt 3 Hunde aus dem Ausland adoptiert und lebe von Anfang an in einem Mehrhundehaushalt.
Auch in meinem Urlaub kümmere ich mich um Straßenhunde, wenn sie mir begegnen. In meinem letzten Urlaub 2020 konnte ich mit Hilfe der Tierschützern vor Ort einem kranken Hund Hilfe verschaffen. Der Weg ihm zu helfen war nicht leicht.
Jeder Tierschutz-/Auslandshund hat seine Geschichte. Diese sind so vielfältig und es bedarf oft sehr viel Vertrauensarbeit. Man kann nur einen Bruchteil erahnen, was diesen Hunden in ihrem Leben und gerade in der wichtigen Sozialisierungsphase erlebt haben müssen. Einige von ihnen haben Glück und werden noch in ihrer jüngsten Zeit von Tierschützern gefunden und vermittelt. Andere wiederum lebten Jahre auf der Straße und haben nicht nur körperliche Blessuren davon getragen.
Diese besondere Felle sind oft Überraschungspakete und man hat viel mit Angst- und/oder Aggressionsverhalten zu tun.
Gerade der Wechsel von der Straße in die Auffangstation und wenn sie Glück haben schlussendlich in unser Zuhause ist mit enormen Stress verbunden. Die Straße bedeutet, wenig Futter, Wasser, Konkurrenz mit anderen Hunden um Ressourcen, von Menschen verscheucht, geschlagen und/oder unwürdig an Ketten gehalten zu werden. In der Auffangstation sind so viele Hunde auf engstem Raum, der Geräuschpegel ist immens und Zeit bei medizinischen (schmerzhaften) Versorgungen die Hunde langsam an die Berührungen zu gewöhnen bleibt nicht.
Bei uns in ihrem endgültigen Zuhause angekommen, müssen sie sich an uns und den Alltag in der Menschenwelt gewöhnen. Das ist sehr viel für die Vierbeiner.
Daher bedarf es bei der Eingewöhnung und in der Hundeerziehung sehr viel Vertrauensarbeit, Geduld, Aufmerksamkeit, souveränes führen und Managementmaßnahmen.
Meine Hundeschule ist in Gedenken an meinen -im Jahr 2016- plötzlich verstorbenen Hund "Inu" benannt.
Das japanische Schriftzeichen „Inu“ in meinem Logo steht für „Hund“.